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Synagoge und jüdischer Friedhof von Affaltrach

AffaltrachMai2023 klErst dem dritten oder vierten Schüler, einem begabten Posaunisten, gelang es schließlich, den Schofar (hebräisch: Widderhorn) mit einem langgezogenen tiefen Ton zum Klingen zu bringen: Applaus in der zum Museum und zur Erinnerungsstätte gewordenen Synagoge von Affaltrach! Dorthin waren im Mai die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen gekommen, um das, was sie im Religions- bzw. Ethik-Unterricht über die jüdische Religion gelernt hatten, vor Ort zu vertiefen. Auf dem Weg von der Haltestelle der S-Bahn zur Synagoge machten wir am Schloss Affaltrach Halt, das seinerzeit die Johanniter bewohnten, die es wiederum Juden ermöglichten, sich im Ort niederzulassen. Sogenannte Stolpersteine erinnerten die Schülerinnen und Schüler an die Deportation und Ermordung etlicher jüdischer Bürger zur Zeit des Nationalsozialismus. Die restaurierte Synagoge steht noch an alter Stelle und fiel eben nicht völlig der sonst üblichen Zerstörungswut zum Opfer, weil zu diesem Zeitpunkt - es war die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 - in der ehemaligen Lehrerwohnung im 1. Stock der Synagoge eine nichtjüdische deutsche Familie lebte.

Thora, das heilige Buch der Juden, die hebräische Schrift, Sabbat, der jüdische Ruhetag, 7- und 8-armige Leuchter, Mikwe, das Ritualbad (hier im Kellergeschoss), die Erschaffung der Welt vor 5783 Jahren, orthodoxe, konservative und liberale Juden, koschere Lebensweise, die Verspottung von Juden, ein jüdisches Zwangsaltersheim und überhaupt die historischen Zusammenhänge waren Themen, die Heinz Deininger, der erste Vorsitzende des Freundeskreises ehemalige Synagoge Affaltrach e.V., mit uns besprach. Kundig bis ins letzte Detail beantwortete er sämtliche Fragen der Schülerinnen und Schüler, z.B. ob man als frommer Jude am Sabbat Vokabeln lernen dürfe (nein, die ließen sich ja wann anders lernen). Affaltrach Friedhof kl

Über den ein wenig außerhalb des Ortes Affaltrach liegenden jüdischen Friedhof führte mit großem Sachverstand Herr Wagner. Alle männlichen Besucher des Friedhofs, der immer noch als heilige Stätte betrachtet wird, bedeckten gemäß Tradition ihren Kopf, auch einige Mädchen trugen die Kippa. Dass einmal benutzte Grabstätten auch nach langer Zeit nicht neu belegt werden, dass Grabsteine, wenn sie schief stehen oder umgefallen sind, nicht wieder aufgerichtet werden sollen, welche Informationen auf einem jüdischen Grabstein zu finden sind, dass Besucher Steine und nicht Blumen auf einem Grabstein ablegen, dass man sich beim Verlassen eines jüdischen Friedhofs die Hände wäscht – all dies und noch viel mehr haben wir lernen dürfen.

Herzlichen Dank für die hervorragende auch fachliche Vorbereitung an Frau Rexer, Frau Vosogh und Herrn Köhler und ganz besonderen Dank an Herrn Deininger und Herrn Wagner für ausgesprochen interessante und intensive Einblicke in die jüdische Geschichte, Religion und Kultur und für ihre große Geduld!

Frank Martin Beck

Anmeldung für die künftigen 5. Klassen

Zeit: Di., 5.3.2024, bis Fr., 8.3.2024, jeweils von 7.30 bis 17.00 Uhr

Ort: Sekretariat (1. Stock, Zimmer 252), Tel. 07131-562451

Die Anmeldung kann auch digital (per E-Mail mit dem schulinternen Anmeldeformular im Anhang) erfolgen. Allerdings müssen die Blätter 3 und 4 der Grundschulempfehlung bis zum 8.3.2024 im Original vorgelegt werden.

notwendige Unterlagen:

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