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Latein-Exkursionen

Exkursionen in Gebiete, die einst die Römer besiedelten, finden am THG regelmäßig statt.

Rom

Mitte Juli 2023 starteten wir mit 16 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 1 via Eurowings in die ewige Stadt. Beim Verlassen des Flughafengeländes prallte unsere Gruppe auf eine Wand aus dicker Luft und erfuhr damit hautnah die schier unglaubliche Sommerhitze Roms. Dennoch wagten wir nach der Fahrt zum Hotel und dem Einchecken in den – Gott sei Dank!! – klimatisierten Zimmern einen ersten Spaziergang in die nach 22 Uhr mit ca. 34-35° C nur noch mäßig heiße nächtliche urbs. Nachdem sich unsere ausgehungerten Schüler in einer aColosseum kluf dem Weg liegenden Mc-Donalds-Oase an den elektronischen Terminals routiniert mit Nahrung und Erfrischungen versorgt hatten, rundete ein Besuch bei der Spanischen Treppe den guten ersten Eindruck ab.

Am Montag standen das Kolosseum und das Forum Romanum auf dem Besichtigungsprogramm. Nachdem viele Schüler zunächst ohne Kopfbedeckung, manche sogar ohne Wasser aufgebrochen waren, setzte angesichts einer am Straßenrand kollabierten Frau und der realen Erfahrung des morgendlichen Klimas ein rasches Umdenken und gegenseitiges Aushelfen mit Getränken und Kopfbedeckungen ein. Am Kolosseum erwartete uns dann eine spannende, höchst kompetente Führung, bei der wir erfuhren, dass der Bestand der ewigen Stadt ebenso wie der der Welt an die Pflege der imposanten Überreste des Kolosseums gekoppelt sein soll. Leider erfuhren wir auch, dass weitere unter dem Straßenniveau im Zentrum der antiken Stadt schlummernde, archäologisch hochbedeutende Überreste bei der geplanten Erweiterung der römischen U-Bahn demnächst zu Staub zermahlen werden sollen. Auf dem Forum Romanum bestaunten wir die historischen Stätten zwischen Titus- und Septimius-Severus-Bogen, insbesondere die Kurie und die Stelle, an der Cäsar verbrannt und vergöttlicht worden sein soll. Schließlich standen wir lechzend in der Schlange an der einzigen Wasserstelle, um unsere Trinkflaschen aufzufüllen, und widmeten dann den Rest des Nachmittags der Erholung. Gegen Abend brachen wir noch einmal zu einem gemeinsamen Spaziergang zum Trevi-Brunnen, dem (leider neuerdings eintrittspflichtigen) Pantheon und der Piazza Navona auf; der weitere Abend konnte dann bis 22.00 Uhr nach eigenem Gutdünken gestaltet werden.

Ostia klVor dem Höhepunkt der Hitzewelle am Dienstag (42° C) hatte uns unsere Führerin im Kolosseum schon gewarnt („Morgen kommt Charon!“). Aber glücklicherweise hatten wir für diesen Tag einen Ausflug in die antike Hafenstadt Ostia gebucht, wo uns kühle 33° C, der Schatten der (leider auch durch einen Schädling dem Untergang geweihten) Pinien und ein von der Küste her wehender Wind den Aufenthalt versüßten. Auch dort erhielten wir eine hervorragende Führung durch einen Archäologen, der selbst an den Ausgrabungen vor Ort beteiligt war und uns die – teils noch besser als in Pompeji – erhaltenen Gebäude und viele schöne Mosaikfußböden sachkundig erläuterte.

Am Mittwoch begrüßte uns die Führerin vom Dienstag auf dem Petersplatz, um uns den Petersdom und die Papstgrotten zu zeigen. Das Bauwerk beeindruckte durch seine Schönheit, seine gewaltigen Ausmaße und seine Verknüpfung mit deutscher Geschichte: Die Porphyrplatte, auf der schon Karl der Große bei seiner Kaiserkrönung gekniet hatte, ist noch heute in den Fußboden eingelassen. Die spannende Führung wurde besonders durch intime Details über vatikanische Interna gewürzt (wie z.B. die sehr konkreten Schwierigkeiten bei der Herrichtung des Leichnams von Papst Johannes XXXIII. für die Präsentation im Glassarg). Nach dem Besuch im Zentrum des Katholizismus bestand am Nachmittag Gelegenheit, einen Einblick in die Anfänge der Christenheit zu erhalten: In der Domitilla-Katakombe waren die ältesten christlichen Malereien sowie der älteste Ort christlichen Gottesdienstes in Rom überhaupt zu besichtigen. Angesichts der extremen Hitze nahm nur noch ein kleiner Teil der Reisegruppe die Fahrt zu diesem (eigentlich sehr kühlen und erfrischenden) Ort auf sich, wurde aber durch eine sehr fesselnde Führung belohnt. An unserem letzten Abend trafen wir uns zu einem gemeinsamen Essen in einer Pizzeria. Die ohnehin schon gute Stimmung wurde durch einzigartige Slapstick-Einlagen noch gesteigert: Ein Kellner ließ eine Pizza zu Boden gehen, wo sie dann in wesentlichen Teilen liegen blieb und auf unaufmerksame KellnerInnen lauerte.

Der Donnerstag stand allen Teilnehmern der Studienfahrt zur freien Verfügung. Viele nutzten diese Zeit, um in der Stadt Souvenirs u.a. einzukaufen. Einzelne verirrten sich aber auch in die großartigen Caracalla-Thermen oder in die Lateranbasilika, die Bischofskirche des Papstes mit dem zugehörigen Baptisterium, der ältesten christlichen Taufkirche. Am späten Nachmittag traten wir dann – erfüllt von neuen Eindrücken, teils auch mit vollen Einkaufstaschen und voller Vorfreude auf das gemäßigte deutsche Klima – die Heimreise an.

Text: M. Niesner, Fotos: M. Niesner, I. Gerlich, N. N.

Osterburken

Osterburken noch klIm Juli 2021 besuchten die Klassen 8b und 8c im Rahmen des Lateinunterrichts von Frau Dr. Niesner und in Begleitung von Frau Tulka bzw. Frau Niemer das Römermuseum in Osterburken. Bei sommerlichem Wetter wanderten die Schülerinnen und Schüler zur Rekonstruktion des Limes-Turmes mit einem kleinen Stück der in diesem Gebiet schnurgerade verlaufenden Limes-Mauer. Teil der Führung war auch die heute in einem Park begehbare trapezförmige Anlage des Annexkastells, das an das rechteckige, größere Kohortenkastell angebaut war. Von den Dimensionen dieses des heute unter dem Ort Osterburken liegenden Kohortenkastells gibt der Stahlumriss des Seitentores zumindest eine Vorstellung.

Im Museum riefen sich die Schülerinnen und Schüler bei der Ausgrabungsstätte des Soldatenbades die Funktion der einzelnen Räume einer römischen Thermenanlage in Erinnerung und gewannen über die Inschrift eines dem „höchsten und besten Juppiter, der Königin Juno, dem Schutzgeist des Ortes und allen Göttern und Göttinen“ gewidmeten Weihesteines einen Einblick in die römische Frömmigkeit.

Text und Foto: Dr. M. Niesner

Süditalien

pict0039Die Fachexkursion nach Süditalien war zugleich als Griechisch-Fachexkursion angelegt. Die Gruppe reiste mit der Bahn nach Neapel und bezog ein Quartier in der Nähe von Sorrent. Dieser Ort wurde am ersten Tag der Reise besucht. Abends stimmte man sich in Sorrent mit Referaten auf die Programmpunkte der folgenden Tage ein: Die Spuren des verheerenden Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. ließen sich anderntags in der Villa Oplontis studieren, einem eleganten römischen Privatwohnsitz mit Schwimmbad und zahlreichen Wandmalereien. In der heißen Lava hatten sich die Kassettentüren dieses Hauses abgedrückt und legten Zeugnis von der Wohnkultur der Antike ab. Danach wurden die Straßenzüge des antiken Pompeji besichtigt, ehe sich die Gruppe zu einer Wanderung auf den Gipfel des Vulkans aufmachte und einen Blick in den Vesuvkrater riskierte. Auch Herculaneum, das ebenfalls durch den Vesuvausbruch unterging, wurde besucht. Das Ausgrabungsgelände in Paestum mit seinen griechischen Tempeln sowie das Museum, in dem unter anderem griechische Grabmalereien zu sehen waren, gehörte ebenso zu den Höhepunkten der Reise wie eine Überfahrt nach Capri, wo nicht nur die römischen Ruinen, etwa der Villa des Tiberius, die Besucher begeisterten, sondern auch eine ausgedehnte Wanderung um einen Teil der Insel.

pict0069Am letzten Tag der Exkursion wurde das Nationalmuseum in Neapel besucht, in dem sich unter anderem das große Alexandermosaik befindet. Auch die Neapolitaner "Unterwelt" wurde besucht. In den engen Tuffsteingängen und -höhlen fanden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Bewohner der Stadt Unterschlupf. Die Ausstellung der Gebrauchsgegenstände aus dieser Zeit, die unter der Erde zurückgeblieben waren, war recht beklemmend.

Türkei

Eine weitere Exkursion führte eine Gruppe in die Türkei. Nach der Einreise per Flugzeug ging es zunächst nach Troja, wo neben den Überresten der antiken Siedlung ein Nachbau des Trojanischen Pferdes zu sehen war. Nach der Besichtigung von Pergamon mit seinem Theater am nächsten Tag fuhr die Gruppe weiter nach Kuşadası und von dort nach Ephesos, wo sie die Fassade der Celsus-Bibliothek bestaunte, in der einst mehr als 12.000 Buchrollen aufbewahrt wurden, und wiederum die Akustik antiker Theater erproben konnte.

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Über Priene mit seinem Atheneheiligtum ging es weiter nach Milet, wo einst die ionischen Naturphilosophen Thales, Anaximander und Anaximenes wirkten. Die Stadt gilt deshalb als Geburtsstätte der Wissenschaften. Die nächste Station war Didyma. Dort stand einer der größten Apollontempel Ioniens. Der hellenistische Bau gilt als eines der besterhaltenen Großbauwerke der Antike. Schließlich reiste der Kurs weiter nach Pamukkale, wo er das seit der Antike bekannte Thermalbad besuchte. In Istanbul schließlich besichtigte er unter anderem noch die Blaue Moschee, die Hagia Sophia und den Topkapı-Palast.

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