Exkursionen in Gebiete, die einst die Römer besiedelten, finden am THG regelmäßig statt.
Trier
Am Donnerstag, 11.1.2024, traf die gesamte Klasse inklusive Frau Dr. Niesner und Frau Grübel pünktlich um 8:00 Uhr morgens am Busbahnhof in der Karlstraße ein. Von dort aus ging es dank Reisebus zügig in drei Stunden zur Jugendherberge nach Trier.
Dort angekommen legten wir unser Gepäck beiseite und zogen in die Trierer Innenstadt. Um 15 Uhr war eine Führung durch die historische hohe Domkirche St. Peter geplant, die vorher noch verfügbaren zwei Stunden durften wir individuell nach Interessen gestalten. Hierbei reichte die Spanne von Essen bis Einkaufen, die Zeit wurde also sehr gut genutzt.
Die Führung erwies sich als hochinteressant, was nicht zuletzt an der aufgeschlossenen und netten Führerin lag. Sie zeigte uns, wo der „Heilige Rock“, wie man das letzte Gewand Jesu offiziell bezeichnet, aufbewahrt wird (dieser wird sehr selten und unregelmäßig gezeigt, zuletzt 2012, als im Zuge dessen knapp 6 Millionen Menschen kamen), erklärte uns die Baugeschichte des Doms und führte uns auch zu Reliquien von Heiligen, unter anderem der Mutter Kaiser Konstantins.
Der Dom selbst ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Seine Geschichte reicht bis ins 4. Jahrhundert nach Christus zurück, als der römische Kaiser Konstantin das Christentum legalisierte und schließlich zur Hauptreligion des römischen Reichs machte. Der Kirchenbau vereint aufgrund zahlreicher Umbauten im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Baustile, darunter romanische, gotische und barocke Elemente. Der Dom wurde auf den Überresten eines römischen Palastes errichtet, auf Veranlassung von Kaiserin Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin. Mit einer Länge von etwa 112 Metern ist der Trierer Dom eine der größten Kirchen Deutschlands und zieht jährlich Hunderttausende von Besuchern aus der ganzen Welt an, die die religiöse Bedeutung, die Geschichte und die Architektur des Gebäudes erleben möchten. Nach der Führung ging es auch schon zur Jugendherberge, wo wir zu Abend aßen und schließlich um 22 Uhr müde ins Bett fielen.
Freitag, 12.1.2024: Der zweite Tag startete mit dem Frühstück. Anschließend begann eine 3-stündige Stadtführung durch Trier, geleitet von einer Frau, die sich trotz der Kälte als Römerin verkleidet hatte. Wir erhielten viele interessante Fakten über die Geschichte der Stadt, mit besonderem Fokus auf der Zeit der Römer in Trier. Wir besichtigten außerdem die bekanntesten Attraktionen Triers wie das Stadttor „Porta Nigra“, die Kaiserbasilika, den Bischofspalast und die Kaiserthermen. Anschließend hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung und trafen uns abends zum Abendessen wieder in der Jugendherberge. Zum Abschluss des Tages gingen wir gemeinsam ins Kino in „Willy Wonka“ und genossen dort den Abend.
Samstag, 13.1.2024: Schon frühmorgens, direkt nach dem Frühstück, sind wir mit dem Bus in das reichste Land Europas gefahren: Luxemburg. Nach einer einstündigen Busfahrt begann unser Ausflug direkt mit einer Stadtführung. Eine Luxemburgerin zeigte uns historische Denkmäler und die schönsten Ecken der Stadt, unter anderem einen riesigen Aufzug. Schnell wurde klar, dass Luxemburg seinen Reichtum den Banken zu verdanken hat, die Luxemburg als Steuerparadies nutzen.
Besonders interessant sind aber die Kasematten, übrig gebliebene Tunnel, die ehemals zur Selbstverteidigung der Stadt dienten. Allgemein lässt sich sagen, dass Luxemburg sehr sehenswert ist mit vielen historischen Gebäuden. Nach der langen Führung, die hauptsächlich von Nationalstolz geprägt war, begann es stark zu regnen, weshalb wir uns in einem Café mit ganz viel Schokolade stärkten. Danach durften wir die Stadt auf eigene Faust erkunden und haben Ramen gegessen. Natürlich sind wir auch in einige Geschäfte gegangen, wobei wir leider schnell feststellen mussten, dass Louis Vuitton und Prada zu teuer für uns sind. Nach diesem schönen Ausflug, eigentlich der Krönung unserer Reise, ging es wieder zurück zur Jugendherberge. Abends haben wir auf unseren Zimmern viel Zeit miteinander verbracht und bis tief in die Nacht Monopoly gespielt. Leider etwas zu lange, weshalb wir den letzten Tag nicht mehr ganz so gut genießen konnten.
Sonntag, 14.1.2024: Am letzten Tag gab es wieder um 8.00 Uhr Frühstück. Dann hatten wir Zeit, unsere Sachen zu packen, die Betten abzuziehen, die Zimmer aufzuräumen und das Gepäck in den Aufenthaltsraum zu stellen. Anschließend, kurz nach 9.00 Uhr, zogen wir los. Wir kamen am Karl-Marx-Haus vorbei, sahen es uns aber nur von außen an. Nach dem kurzen Stopp kamen wir im Landesmuseum an. Dort hatten wir eine zweistündige Führung, in der wir viel über die Gründung Triers, die römischen Götter und Grabsteine lernten und den Goldschatz von Trier besichtigen. Nach dem Museumsbesuch hatten wir noch ungefähr zwei Stunden Zeit, um in die Stadt zu gehen und zu Mittag zu essen. Dann trafen wir uns um ca. 14.00 Uhr an der Jugendherberge, holten unser Gepäck und konnten schon früher als geplant losfahren.
Texte: N. Tennstedt, S. Kühner, B. Rupp, I. Usadel (alle 10a); Fotos: M. Niesner
Rom
Mitte Juli starteten wir mit 16 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 1 via Eurowings in die ewige Stadt. Beim Verlassen des Flughafengeländes prallte unsere Gruppe auf eine Wand aus dicker Luft und erfuhr damit hautnah die schier unglaubliche Sommerhitze Roms. Dennoch wagten wir nach der Fahrt zum Hotel und dem Einchecken in den – Gott sei Dank!! – klimatisierten Zimmern einen ersten Spaziergang in die nach 22 Uhr mit ca. 34-35° C nur noch mäßig heiße nächtliche urbs. Nachdem sich unsere ausgehungerten Schüler in einer auf dem Weg liegenden Mc-Donalds-Oase an den elektronischen Terminals routiniert mit Nahrung und Erfrischungen versorgt hatten, rundete ein Besuch bei der Spanischen Treppe den guten ersten Eindruck ab.
Am Montag standen das Kolosseum und das Forum Romanum auf dem Besichtigungsprogramm. Nachdem viele Schüler zunächst ohne Kopfbedeckung, manche sogar ohne Wasser aufgebrochen waren, setzte angesichts einer am Straßenrand kollabierten Frau und der realen Erfahrung des morgendlichen Klimas ein rasches Umdenken und gegenseitiges Aushelfen mit Getränken und Kopfbedeckungen ein. Am Kolosseum erwartete uns dann eine spannende, höchst kompetente Führung, bei der wir erfuhren, dass der Bestand der ewigen Stadt ebenso wie der der Welt an die Pflege der imposanten Überreste des Kolosseums gekoppelt sein soll. Leider erfuhren wir auch, dass weitere unter dem Straßenniveau im Zentrum der antiken Stadt schlummernde, archäologisch hochbedeutende Überreste bei der geplanten Erweiterung der römischen U-Bahn demnächst zu Staub zermahlen werden sollen. Auf dem Forum Romanum bestaunten wir die historischen Stätten zwischen Titus- und Septimius-Severus-Bogen, insbesondere die Kurie und die Stelle, an der Cäsar verbrannt und vergöttlicht worden sein soll. Schließlich standen wir lechzend in der Schlange an der einzigen Wasserstelle, um unsere Trinkflaschen aufzufüllen, und widmeten dann den Rest des Nachmittags der Erholung. Gegen Abend brachen wir noch einmal zu einem gemeinsamen Spaziergang zum Trevi-Brunnen, dem (leider neuerdings eintrittspflichtigen) Pantheon und der Piazza Navona auf; der weitere Abend konnte dann bis 22.00 Uhr nach eigenem Gutdünken gestaltet werden.
Vor dem Höhepunkt der Hitzewelle am Dienstag (42° C) hatte uns unsere Führerin im Kolosseum schon gewarnt („Morgen kommt Charon!“). Aber glücklicherweise hatten wir für diesen Tag einen Ausflug in die antike Hafenstadt Ostia gebucht, wo uns kühle 33° C, der Schatten der (leider auch durch einen Schädling dem Untergang geweihten) Pinien und ein von der Küste her wehender Wind den Aufenthalt versüßten. Auch dort erhielten wir eine hervorragende Führung durch einen Archäologen, der selbst an den Ausgrabungen vor Ort beteiligt war und uns die – teils noch besser als in Pompeji – erhaltenen Gebäude und viele schöne Mosaikfußböden sachkundig erläuterte.
Am Mittwoch begrüßte uns die Führerin vom Dienstag auf dem Petersplatz, um uns den Petersdom und die Papstgrotten zu zeigen. Das Bauwerk beeindruckte durch seine Schönheit, seine gewaltigen Ausmaße und seine Verknüpfung mit deutscher Geschichte: Die Porphyrplatte, auf der schon Karl der Große bei seiner Kaiserkrönung gekniet hatte, ist noch heute in den Fußboden eingelassen. Die spannende Führung wurde besonders durch intime Details über vatikanische Interna gewürzt (wie z.B. die sehr konkreten Schwierigkeiten bei der Herrichtung des Leichnams von Papst Johannes XXXIII. für die Präsentation im Glassarg). Nach dem Besuch im Zentrum des Katholizismus bestand am Nachmittag Gelegenheit, einen Einblick in die Anfänge der Christenheit zu erhalten: In der Domitilla-Katakombe waren die ältesten christlichen Malereien sowie der älteste Ort christlichen Gottesdienstes in Rom überhaupt zu besichtigen. Angesichts der extremen Hitze nahm nur noch ein kleiner Teil der Reisegruppe die Fahrt zu diesem (eigentlich sehr kühlen und erfrischenden) Ort auf sich, wurde aber durch eine sehr fesselnde Führung belohnt. An unserem letzten Abend trafen wir uns zu einem gemeinsamen Essen in einer Pizzeria. Die ohnehin schon gute Stimmung wurde durch einzigartige Slapstick-Einlagen noch gesteigert: Ein Kellner ließ eine Pizza zu Boden gehen, wo sie dann in wesentlichen Teilen liegen blieb und auf unaufmerksame KellnerInnen lauerte.
Der Donnerstag stand allen Teilnehmern der Studienfahrt zur freien Verfügung. Viele nutzten diese Zeit, um in der Stadt Souvenirs u.a. einzukaufen. Einzelne verirrten sich aber auch in die großartigen Caracalla-Thermen oder in die Lateranbasilika, die Bischofskirche des Papstes mit dem zugehörigen Baptisterium, der ältesten christlichen Taufkirche. Am späten Nachmittag traten wir dann – erfüllt von neuen Eindrücken, teils auch mit vollen Einkaufstaschen und voller Vorfreude auf das gemäßigte deutsche Klima – die Heimreise an.
Text: M. Niesner, Fotos: M. Niesner, I. Gerlich, N. N.
Osterburken
Im Juli besuchten die Klassen 8b und 8c im Rahmen des Lateinunterrichts von Frau Dr. Niesner und in Begleitung von Frau Tulka bzw. Frau Niemer das Römermuseum in Osterburken. Bei sommerlichem Wetter wanderten die Schülerinnen und Schüler zur Rekonstruktion des Limes-Turmes mit einem kleinen Stück der in diesem Gebiet schnurgerade verlaufenden Limes-Mauer. Teil der Führung war auch die heute in einem Park begehbare trapezförmige Anlage des Annexkastells, das an das rechteckige, größere Kohortenkastell angebaut war. Von den Dimensionen dieses des heute unter dem Ort Osterburken liegenden Kohortenkastells gibt der Stahlumriss des Seitentores zumindest eine Vorstellung.
Im Museum riefen sich die Schülerinnen und Schüler bei der Ausgrabungsstätte des Soldatenbades die Funktion der einzelnen Räume einer römischen Thermenanlage in Erinnerung und gewannen über die Inschrift eines dem „höchsten und besten Juppiter, der Königin Juno, dem Schutzgeist des Ortes und allen Göttern und Göttinen“ gewidmeten Weihesteines einen Einblick in die römische Frömmigkeit.
Text und Foto: Dr. M. Niesner