Im Jahr 2020 hätte die Schulgemeinde des Theodor-Heuss-Gymnasiums gerne das 400-jährige Jubiläum gefeiert, allerdings mussten coronabedingt sämtliche von langer Hand geplanten Feierlichkeiten verschoben werden. Anlässlich des Geburtstags am 23.10.2020 hat die Heilbronner Stimme dem THG eine ganze Seite gewidmet, und zwar unter den Titeln "Reife Leistung: 400 Jahre Gymnasium" und "Humanismus heute" (Quelle: jeweils Heilbronner Stimme/ stimme.de).
Am 23. Oktober 1620 erfolgte die Umwandlung der Lateinschule, die in dem Gebäude des Barfüßerklosters am Hafenmarkt untergebracht war, in ein sechsklassiges Gymnasium.
Die Anforderungen der Universitäten an die Studierenden waren seit dem 15. Jahrhundert in einem Maße angestiegen, dass sich die Absolventen der alten fünfklassigen Lateinschule erst durch den Besuch auswärtiger Gymnasien oder durch mehrjährigen Nachhilfeunterricht die fehlenden Kenntnisse hatten erwerben müssen.
100 Jahre nach seiner Gründung erfolgte im Jahre 1720 der Ausbau zum Akademischen Gymnasium. In dieser Zeit erlebte die Schule ihre glänzendste Periode, denn Schüler aus ganz Deutschland besuchten das Gymnasium.
Mit dem Übergang Heilbronns an Württemberg wurde das bisher reichsstädtische Gymnasium 1806 kgl. württembergisches Gymnasium. Am 29. Oktober 1827 konnte das Karlsgymnasium, das von da an den Namen des württembergischen Kronprinzen Karl trug, in der inneren Karlstraße ein neues Schulgebäude beziehen.
1880 erhielt die Schule ein neues Gebäude an der Ecke Karlstraße / Gymnasiumstraße, wo sie sich heute noch befindet. Der monumentale Bau mit 22 Klassenzimmern wurde dominiert von einem markanten Eck-Turm mit Kuppel. Im Jahre 1938 wurde das Karlsgymnasium mit der Dammrealschule vereinigt und in eine Oberschule der Einheitsform mit dem Namen Karlsoberschule verwandelt. Bedeutsam für alle höheren Schulen war in jener Zeit die Herabsetzung der Schulzeit von 9 auf 8 Jahre. Doch kam dies kaum mehr zur vollen Geltung, denn mit Beginn des 2.Weltkrieges konnte der Schulbetrieb nur noch behelfsmäßig durchgeführt werden. Schließlich wurde das Gebäude des alten Karlsgymnasium als Lazarett eingerichtet, das in der Schreckensnacht, am 4. Dezember 1944, vollständig zerstört wurde.
Nach dem Krieg wurde unter erheblichen Schwierigkeiten, wie z.B. der Beschaffung von Schulräumen und der Gewinnung von geeigneten Lehrkräften, ein eigenständiger Oberschulunterricht in den Vereinigten Oberschulen für Jungen und Mädchen eingerichtet.
Schließlich erhielt im Jahre 1950 der aus den Vereinigten Oberschulen herausgelöste altsprachliche Zug den Namen eines seiner berühmtesten Karlsschüler, Theodor-Heuss-Gymnasium.
Mehr Informationen zur Geschichte des Theodor-Heuss-Gymnasiums
G. Lohbeck: Wandel und Kontinuität
Bilder aus 50 Jahren Theodor-Heuss-Gymnasium