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Unterricht der Zukunft mit VR (virtual reality) am THG

Virtual Reality (VR), also computeranimierte künstliche 3D-Welten, sind kaum im Bereich der Spielekonsolen etabliert, schon wird ein Produkt zum Einsatz im Biologie-Unterricht der 7. Klassen im Rahmen eines bundesweit einzigartigen Pilotprojektes evaluiert. Und zwar an nur fünf ausgewählten Schulen - quer über die Bundesrepublik verteilt. Das Projekt hat ein recht positives Medienecho erfahren.

So konnten die Heilbronner Stimme (hier der Online-Artikel) und unsere eigene Schülerzeitung während der letzten Unterrichtsstunde des Projektes einen eigenen Eindruck gewinnen, und sogar renommierte Fachzeitschriften haben sich des Pilotprojektes angenommen, wie unter anderem der  Online-Newsticker vom Heise-Verlag.

Das THG versteht sich als eine Schule, die den sinnvollen und innovativen Umgang mit digitalen Medien im Unterricht bereits seit längerer Zeit in einer Vorreiterrolle voranzutreiben versucht. So erzielte unser Gymnasium vor etwa zweieinhalb Jahren unter 150 Wettbewerbern einen 2. Platz im Rahmen des Bundeswettbewerbs "digitale Bildung neu denken", in dem der innovative Einsatz von digitalen Medien im Unterricht von einer hochkarätigen Fachjury prämiert wurde (siehe auch "selbst programmierte Spurensucher-App für digitale Schnitzeljagd").
Daher bekamen wir nun das Angebot, an dem genannten Pilotprojekt teilzunehmen. Das Theodor-Heuss-Gymnasium in Heilbronn ist eines von zwei Gymnasien in Baden-Württemberg, die eine Chance erhielten, den Prozess aktiv zu gestalten, der die Entwicklung von neuen Unterrichtskonzepten zum Ziel hat, die mittels VR-Brillen komplizierte Vorgänge erfahrbar machen können - anders als es ein Buch oder ein Film vermögen. Samsung stellte leihweise 15 VR-Brillen und 16 Tablet-Computer, Cornelsen die VR-App.

VR am THG

Denn mittels Kombination aus Smartphone und VR-Brille befindet sich der Lernende in einer virtuellen (künstlichen) Welt, die sich je nach dessen Kopfausrichtung und Position anders darstellt. So kann der Schüler sich drehen und sieht dann (wie im echten Leben) auch nur das, was sich in seinem Sichtfeld befindet. Wendet er den Kopf oder dreht sich um, ändert sich das, was er sieht. Alles erscheint dem Schüler zudem dreidimensional. 

Während des zweiwöchigen Projektzeitraums wurde eine Woche zur Vorbereitung und zum Training der Lehrer verwendet, in der zweiten Woche fand dann schließlich der Unterricht statt.

Die beiden innerschulischen Projektleiter Herr Birkicht und Herr Grimm wurden am Ende genauso wie die Schülerinnen und Schüler seitens Cornelsen befragt und gaben als Experten wertvolle Anregungen zur Weiterentwicklung des Programms (der VR-App) und des Unterrichts-Konzeptes.

Mathias Grimm und Bernd Birkicht

 

Der folgende Beitrag unserer Schülerzeitung (von Hanna Ziefle) zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Interesse haben, dass an ihrer Schule der gezielte Einsatz von digitalen Medien im Unterricht dazu führen kann, besser motiviert zu sein und Inhalte möglicherweise leichter zu verstehen.

 

Reise durch Magen und Darm

Den Biologieunterricht digitalisieren. So sieht das neue Projekt des Cornelsen-Verlags aus. In Zusammenarbeit mit Samsung hat er ein Programm mit VR-Brillen entwickelt, welches Schülern spielerisch die Prozesse im Verdauungsapparat erläutert. Genau diese Reise durch Magen und Darm hat die 7a im Biologieunterricht bei Herrn Grimm ausprobiert. Als erstes gingen die Schüler zu zweit zusammen und entschieden, wer von den beiden zuerst die VR-Brille aufsetzen sollte.Tablet-Computer für einen der beiden Schüler des Teams

Das Programm startet im Mund, der erste Stopp in dieser Stunde befindet sich im Magen. Nachdem einer der beiden Schüler die Brille aufgezogen hat, führt der andere über ein Tablet durch die verschiedenen Stationen. Derjenige, welcher das Tablet in der Hand hält, stellt dem Schüler mit Brille Fragen und liest die darauf dargestellten Wissenskärtchen vor.
Gemeinsam beantworten sie die Fragen und der Schüler in der virtuellen Welt beeinflusst durch „Abschießen“ der Nährstoffe und fließen Lassen des Magensafts die Prozesse der Verdauung im Magen. Der Schüler mit der Brille bewegt seinen Kopf, um zum Beispiel Enzyme und Proteine zu suchen.

Die Technik der Virtual Reality ist so weit fortgeschritten, dass der Schüler sogar den Kopf schnell bewegen kann und das Bild trotzdem scharf und gut bleibt. Manchmal zeigt sich aber auch ein kleiner Nachteil der VR-Brillen, der sich leider nicht vermeiden lässt. Manchen Schülern wird von der Virtual Reality schwindelig und übel [weil sie sich nicht von der VR täuschen lassen und deren Innenohr andere Signale an das Gehirn sendet als das Auge].

Die Schüler-Tablets werden alle vom Tablet des Lehrers aus gesteuert und nur dieser bestimmt, wann die Schüler die nächste Station betreten. Nachdem Herr Grimm den nächsten Stopp autorisiert hatte, flogen die Schüler in den Zwölf-Finger-Darm. Danach ging es zu der letzten Station, dem Dünndarm. Nicht nur der Schüler mit der Brille sieht den Verdauungstrakt, es gibt auch auf dem Tablet ein Fenster, in welchem der Schüler mitverfolgt, was der andere erlebt.

Die Meinungen der Schüler über das Programm waren sehr deutlich: Alle lieben es! Die Schüler hatten deutlich mehr Spaß beim Lernen und haben auch alles schnell verstanden. Es ist definitiv eine sehr motivierende Unterrichtsmethode, da viele Sinne gleichzeitig gefordert werden. Dieses Programm ist moderner als bloße Texte und es bringt den Stoff durch das Spielen näher an den Schüler.

Hanna Ziefle

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