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Mosaik-Bild von Theodor Heuss

Theo mit Tischen kleinerAus dem Stuttgarter Theodor-Heuss-Haus – genauer: von der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus – erhalten wir regelmäßig Einladungen z.B. zu Vorträgen oder anderen Veranstaltungen, und jährlich werden wir aufgefordert, einen Abiturienten des Geschichts-Leistungskurses zu benennen, der den Theodor-Heuss-Preis für herausragende Leistungen im Abiturfach Geschichte verdient. Umso mehr überraschte mich das Angebot, ein Bild aus dem Theodor-Heuss-Haus übernehmen zu dürfen.


Auf meine Bitte um Bedenkzeit hieß es aus Stuttgart, wir mögen uns mit der Entscheidung nicht zu viel Zeit lassen, weil es auch andere Interessenten gebe.
Ja, wir wollten sehr gerne zusagen, aber die gewaltigen Dimensionen des angebotenen Kunstwerks ließen uns zunächst mit einem Meterstab durchs Schulhaus laufen. Es sollte einen prominenten Platz erhalten, und gleichzeitig war zu bedenken, dass niemand mit einer Stuhllehne, seinem Schulranzen oder schlicht einem Besen an das Kunstwerk kommen durfte und es damit Schaden nähme. In der Eingangshalle, wo schon eine Kopie des Theodor-Heuss-Portraits von Alfred Hahn hängt, wäre rechts davon die perfekte Stelle gewesen, wenn es ein paar Zentimeter mehr Platz in der Höhe gegeben hätte. Diese wenigen Zentimeter bot die Wand in der „Glasaula“. Mit geübtem Blick erkannte unser Hausmeister Herr Müller, dass unterhalb des vorgesehenen Platzes sogar noch eine schützende Sockelleiste aus Fliesen passte, wie sie in den Fluren des Schulhauses zu finden sind. Er ließ Handwerker kommen, die die zuvor verdreckte und schäbig-dunkle Wand zweifach hell strichen und den genannten Sockel anbrachten, und kümmerte sich um spezielle Halterungen.

Jetzt galt es nur noch, das Kunstwerk aus Stuttgart abzuholen. Die Stadt Heilbronn stellte einen Kastenwagen zur Verfügung, dessen Innenraum knapp genügen würde, nicht nur das großformatige Bild zum THG, sondern auch noch ein anderes zum EHKG zu transportieren. Zusammen mit seinem Hausmeister-Kollegen vom RMG machte sich Herr Müller frohgemut und tatendurstig auf den Weg nach Stuttgart, und als Dritter half der Hausmeister des Theodor-Heuss-Hauses vor Ort. Zum Wagen waren die bereits abgehängten Bilder mit vereinten Kräften schnell getragen, aber am Ende wurde es noch einmal knifflig, und die Bilder mussten, weil in der Senkrechten doch noch wenige Zentimeter fehlten, in die Diagonale gekippt und eigens stabilisiert werden.

Inzwischen hängt das Bild des Namensgebers unseres Gymnasiums an seinem Platz und wird bei Bedarf von Leuchten angestrahlt. Theodor Heuss selbst schaut uns, wenn wir an ihm vorbeigehen, in Übergröße an und lächelt uns freundlich-seriös zu. Wir alle sind begeistert und fasziniert und danken der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus noch einmal ganz herzlich für ihr so großzügiges Geschenk.

Nachdem das Kunstwerk den ihm gebührenden Platz erhalten hatte, fragte ich Christiane Ketterle, die Museumspädagogin des Theodor-Heuss-Hauses, nach Details. Sie antwortete prompt:

Theo2 kleinerLieber Herr Beck, es freut mich sehr, dass der Transport geklappt hat und Sie einen schönen und würdigen Platz in Ihrer Schule für das interessante Bild haben. Die Idee dazu hatte unser damaliger Ausstellungs-Gestalter Marcel Keller. Er hat den Künstler und Photographen Daniel Wetzel aus Berlin mit der Herstellung beauftragt. Mittels eines Computerprogramms wurden ca. 156 Motive von Heuss verarbeitet und oftmals verfremdet (andere Grautöne, seitenverkehrt etc.). Insgesamt besteht das Bild aus über 2500 Einzelmotiven. Ziel der Herstellung und Wahrnehmung des Bildes ist es, aus der Entfernung das erste offizielle Amtsporträt von Heuss als Bundespräsident (1949) zu erkennen.

Ohne Übertreibung: alle Besucher des Theodor-Heuss-Hauses waren von dem Bild begeistert. Es hing im Treppenhaus und diente seit der Eröffnung des THH (im Jahr 2002) als sogenannter Abholer, also als visuelle Einstimmung […] auf die Dauerausstellung. Es ist ein Unikat und diente in späteren Jahren als künstlerische Vorlage für weitere, leicht geänderte Varianten (im Marx-Haus in Tier […]; zu Willy Brandt habe ich auch schon mal etwas Ähnliches gesehen, dann aber meist aus Textstücken). Wir haben uns nur sehr ungern von dem Kunstwerk getrennt, finden aber in der Neugestaltung der Ausstellung dafür keinen Platz. Nun aber hat es einen würdigen Platz gefunden.

Es grüßt Sie herzlich aus Stuttgart
Christiane Ketterle

Und auf meine Frage nach den Urheberrechten erhielt Frau Ketterle von Daniel Wetzel folgende fröhliche Antwort, die sie an mich weiterleitete:
Liebe Frau Ketterle, schön, von Ihnen zu hören!
Es freut mich sehr, dass auch nach 19 Jahren in Ihrem Haus das Bild nun noch eine neue Heimat und seinen Platz gefunden hat. Selbstverständlich kann die Schule mit dem „Werk“ in allen Kanälen werben, und wenn dabei noch mein Name mit auftaucht, umso besser. Eine große Ehre für mich. Sie haben meine volle Unterstützung.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit in den derzeitigen Turbulenzen, mit den besten Grüßen nach Stuttgart   

Ihr Daniel Wetzel

Frank Martin Beck


 

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